- Text Size +
Washington D.C.
Zur selben Zeit


Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte ich die Treppen hinunter, wobei meine Schritte laut von den Betonwänden widerhallten, was ich aber nicht bewusst wahrnahm. Die Agenten, die mir auf den Weg nach unten begegneten, warfen mir seltsame Blicke zu, aber ich beachtete sie nicht weiter. Wahrscheinlich wunderten sie sich nur, dass ich mich auf einmal so schnell bewegen konnte, wo doch mein Lieblingssport faul am Schreibtisch sitzen war, wobei ich meine Füße auf der Platte lagerte, jedenfalls solange, bis mir Gibbs eine Kopfnuss verpasste und meinte, ich wäre nicht zu Hause. Gibbs. Bei dem Gedanken an meinen Freund blieb ich unwillkürlich zwischen dem Erdgeschoss und der Forensik stehen, da ich plötzlich das Gefühl hatte, meine Beine würden mein Gewicht nicht mehr tragen. Meine Knie fühlten sich butterweich an und mein Herz klopfte viel zu schnell in meiner Brust, was aber nicht von dem Spurt von der dritten Etage bis hierher stammte. Es lag an dem Bild von Jethro, wie er gefesselt von einer Kellerdecke hing, unfähig sich zu wehren oder etwas zu sehen. Ich konnte mir vorstellen, dass es für ihn hart sein musste, nichts unternehmen zu können. Er war schon immer ein Mann der Taten gewesen und jetzt war er dazu verdammt worden, einfach tatenlos zuzulassen, dass die Gangster die Oberhand bekamen. Denn diese wussten nur zu genau, dass ich alles machen würde, um ihn da rauszuholen, egal was mit mir geschah. Er sollte nicht für eine Sache büßen, die eigentlich nur mich betraf. Immerhin wurde mir das Handy zugesteckt, ich hatte mich entschlossen, in dieses Einkaufszentrum zu fahren und nicht Gibbs. Und deswegen steckte er jetzt mehr in Schwierigkeiten als ich, denn er war es, der diesen Gangstern ausgeliefert war und die im Prinzip alles mit ihm machen konnten was sie wollten, ohne dass er eine Möglichkeit hatte, sich zu wehren.
„Verdammt!" schrie ich so laut, dass es sicher in dem gesamten Treppenhaus zu hören war und schlug mit der Faust seitlich gegen die Mauer, so fest, dass sich ein stechender Schmerz bis zu meiner Schulter ausbreitete. Erneut überkamen mich Schuldgefühle, weshalb die Wand ein weiteres Mal als Sandsack herhalten musste. Mein Atem ging in keuchenden Stößen und ich lehnte meine Stirn gegen den Beton, der meine erhitzte Haut jedoch nicht abkühlte. Tief sog ich die leicht stickige Luft in meine Lungen und langsam beruhigte ich mich wieder. Die Angst um Jethro wurde stärker und verdrängte die Schuldgefühle, verhinderte jedoch, dass ich wirklich einen freien Kopf bekam, den ich in dieser Situation mehr als nötig hätte. Meine Furcht würde es nicht besser machen und ich half Gibbs dadurch nicht. Aber dennoch hätte ich am liebsten laut schreien können bei dem Gedanken, dass ich ihn vielleicht verlieren könnte, dass er wegen mir sterben würde. Wir waren nicht einmal 24 Stunden ein Paar und schon wurden wir auseinandergerissen.
„Positiv denken, Anthony", murmelte ich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. „Immer positiv denken. Du darfst dich nicht hängen lassen." Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen und stellte erleichtert fest, dass das Bild, was mir vor ein paar Minuten geschickt worden war, nicht wieder in meinem Gehirn auftauchte. Zu sehr war ich jetzt darauf fixiert, den Gangstern ein Schnippchen zu schlagen und nicht zuzulassen, dass sie gewannen.
Mit etwas mehr Zuversicht drehte ich mich um und begann, die restlichen Stufen in die Forensik hinunterzueilen. Schluss mit Trübsal blasen, hieß jetzt mein Motto. Jede Sekunde, die ich länger brauchte, um wieder ins Büro hinaufzukommen, war eine Sekunde zu viel. Durch die hohe Geschwindigkeit wäre ich beinahe gegen die Tür geprallt, schaffte es aber noch rechtzeitig abzubremsen. Mit Wucht riss ich sie auf, wodurch sie gegen die Wand prallte und das Geräusch laut in dem Treppenhaus widerhallte. Ohne darauf zu achten, stürmte ich in den Gang und je näher ich dem Labor kam, desto deutlicher war Abbys heißgeliebte Musik zu hören, die mir heute mehr denn je auf den Keks ging. Wie konnte sie nur seelenruhig diesem Krach lauschen, während Gibbs gerade in Schwierigkeiten steckte? ‚Sie weiß ja noch nichts davon, du Idiot', schimpfte ich mich selbst, als sich die Türen leise zischend öffneten und mich in die Forensik einließen. Abby stand vor ihrem Computer, auf dessen Bildschirm unverkennbar das Video zu sehen war, das sie gerade bearbeitete. Da sie mir den Rücken zuwandte, bekam sie auch nicht mit, dass sie Besuch hatte und wegen der lauten Musik gingen auch meine Schritte unter. Automatisch griff sie nach dem Becher CafPow neben ihr und sog an dem Strohhalm, während sie mit einer Hand weiterhin ihre Tastatur bearbeitete – sie war ganz in ihrem Element.
Ich ging an ihr vorbei, durchquerte den großen Raum und betrat den anderen, um die Stereoanlage mit einem Knopfdruck zum Schweigen zu bringen. Gleich darauf drehte ich mich wieder um und kam in den Genuss eines Blickes aus grünen Augen. „Ich habe noch etwa 1 ½ Stunden Zeit, um das Video zu bearbeiten, sag das Gibbs, für den Fall, dass er das vergessen hat", sprudelte sie los und gestikulierte dabei mit ihren Händen. Bei der Erwähnung von Jethro flammte erneut die Angst in mir auf und ich schaffte es nicht, sie von meinem Gesicht zu verbannen, weshalb Abby sofort inne hielt und mich besorgt ansah. „Alles in Ordnung, Tony?" fragte sie und kam auf mich zu. „Ich wünschte, ich könnte jetzt mit ja antworten", erwiderte ich, lehnte mich mit einer Hüfte an die Kante eines Tisches und fuhr mit den Fingern meiner rechten Hand über die glatte Oberfläche. „Was ist los? Hattest du einen Streit mit Gibbs?" Freudlos lachte ich auf und schüttelte den Kopf. Ein Streit wäre mir gerade viel lieber, als dass er in den Fängen von Verbrechern war. In dem Bestreben, ihn heil wieder zu bekommen, merkte ich nicht einmal ihre Wortwahl, bei der normalerweise sofort sämtliche Alarmglocken geläutet hätten. „Einen heftigen Streit würde ich bevorzugen", meinte ich auf ihre Frage und sah sie direkt an. Abby runzelte verwirrt die Stirn, weshalb ich eine Sekunde später hinzufügte: „Sie haben Gibbs entführt." Dabei deutete ich mit meiner linken Hand auf den Bildschirm, wo man das Video sehen konnte. „Für seine Freilassung wollen sie das Handy haben."
Für kurze Zeit herrschte Stille im Labor, die Abby benötigte, um zu realisieren, was ich da gerade gesagt hatte. Ihre Augen weiteten sich und sie trat einen Schritt zurück. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Schrecken und Angst wider. Aber sie waren nur einen Bruchteil so stark, wie ich sie verspürte.
„Das ist jetzt ein Scherz", stieß sie atemlos hervor und legte ihre Hände auf meinen rechten Unterarm. „Sag, dass das ein Scherz ist." Ich schüttelte nur den Kopf. „Ist es nicht, Abbs. Sie haben vor ein paar Minuten angerufen und mir auch ein Bild von Gibbs geschickt. Es gibt keinen Zweifel, dass sie ihn haben." Meine Stimme war leise und nicht annähernd so fest wie sonst. „Wie kann es nur jemand schaffen, meinen silberhaarigen Fuchs zu entführen? Und ich dachte immer, er würde Gefahr eine Meile gegen die Wind riechen." Ihre Augen weiteten sich noch mehr, ihre Finger drückten sich fest in meine Haut und ich ließ sie gewähren. Der leichte Schmerz lenkte mich von allzu deprimierenden Gedanken ab. „Ich weiß es nicht", erwiderte ich und seufzte. „Jethro wollte sich einen Kaffee holen und mir was zu Essen mitbringen. Es ist das erste Mal, dass er dies tun wollte und es geht gleich in die Hose." Abby spitzte ihre Lippen, legte ihren Kopf schief und musterte mich von oben bis unten. Erst durch ihre Reaktion merkte ich, dass ich gerade Gibbs bei seinem Vornamen genannt hatte, was ich sonst nie gemacht hatte. Jedoch hatte sich das seit gestern Abend geändert. Ich schluckte den Kloß hinunter und hoffte, dass sie nicht anfing, sich ihre Gedanken darüber zu machen. Jetzt war jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, um sich irgendwelche Ausreden auf eventuelle Spekulationen ihrerseits einfallen zu lassen.
Wir standen für ein paar Sekunden schweigend da, bis sich Abby als erste rührte, mich gleich darauf fest umarmte und mir damit ein wenig Trost spendete. Sie hatte es schon immer geschafft, mich alleine durch ihre Anwesenheit aufzubauen und die dunklen Wolken am Horizont zu vertreiben. „Ach, Tony", sagte sie leise und legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Ich bin mir sicher, dass alles gut gehen wird. Die Typen haben ja keine Ahnung, mit wem sie sich da eingelassen haben. Gibbs ist sicher stinkwütend, vor allem, da sie ja eigentlich hinter dir her sind und das wird er nicht auf sich beruhen lassen. Wenn er wieder frei ist, werden sie garantiert ihr blaues Wunder erleben und sich wünschen, ihn nie kennengelernt zu haben. Immer positiv denken, Tony. Du wirst Gibbs wieder zurückbekommen und dann kannst du ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss dafür belohnen, dass er alles überstanden hat." Ihre Worte zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen und ich drückte sie fest an mich. „Du hast Recht, Abbs", erwiderte ich. „Wenn alles vorbei ist, werde ich Jethro…" Plötzlich hielt ich mitten im Satz inne, versteifte mich in ihrer Umarmung und hielt für eine Sekunde den Atem an, bevor ich ihn zischend ausstieß. Du wirst Gibbs wieder zurückbekommen und dann kannst du ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss dafür belohnen, dass er alles überstanden hat. Abbys Worte hallten nur zu deutlich in meinem Kopf wider, weshalb ich mich aus ihren Armen wand, sie bei den Schultern packte und ein wenig von mich schob, damit ich ihr direkt in ihre Augen sehen konnte. „Was hast du da gerade gesagt?" fragte ich, obwohl ich mich sehr gut daran erinnern konnte. Trotz der ernsten Situation bildete sich auf ihren dunkel gefärbten Lippen ein breites Lächeln und sie bohrte mir den Zeigefinger ihrer rechten Hand in meine Brust. „Ich habe gesagt, dass du Gibbs mit einem leidenschaftlichen Kuss dafür belohnen kannst, wenn er alles überstanden hat." Abby betonte jedes einzelne Wort, so als ob sie mit einem schwerhörigen Kind reden würde. „Und sieh mich nicht so geschockt an, Tony. Ich weiß, was zwischen euch beiden läuft." „Aber, woher…" begann ich, brach aber ab, zu sehr war ich überrascht, dass es die junge Frau herausgefunden hatte. Oder hatte es ihr Jethro erzählt? Gleich darauf schüttelte ich innerlich den Kopf. Nein, von ihm hatte sie es sicher nicht erfahren, aber von wem dann?
„Woher ich es weiß?" fragte sie und trat einen Schritt zurück. „Nun, es ist nicht zu übersehen. Ihr blickt euch an wie schwer verknallte Teenager, auch wenn ihr denkt, es würde keiner mitbekommen. Und dann ist da noch deine Beschreibung von deiner angeblichen neuen Freundin. Wirklich einfallsreich, das muss ich dir lassen, aber sie hat mir schließlich die Augen geöffnet. Dann ist da noch der Knutschfleck an deinem Hals, der ganz frisch ist und McGee hat gemeint, Gibbs wäre der Erste gewesen, der heute in der Nacht bei der gewesen ist. Ich habe einfach eins und eins zusammengezählt. Du und der Big Bos versucht eure Gefühle zu verstecken aber das ist euch nicht ganz gelungen. Ich schwöre dir, wenn ihr gemeinsam in einem Raum seid, dann knistert die Luft voller Spannung, genauso wie vor Stunden, als ihr hier gewesen seid, auch wenn ihr versucht habt, euch nichts anmerken zu lassen. Aber ich bin nicht blind, Tony."
„Ist es so offensichtlich?" wollte ich wissen und lehnte mich noch fester an den Tisch, da ich plötzlich das Gefühl hatte, meine Beine würden mich nicht mehr tragen. „Oh ja, das ist es", antwortete Abby und betonte ihre Worte mit einem Nicken, sodass ihre Rattenschwänze auf und ab wippten. Gleich darauf umarmte sie mich erneut fest. „Ich freue mich ja so für euch", sagte sie ziemlich laut in mein Ohr und knuddelte mich wie einen Teddybären. „Gibbs und du, wer hätte das je für möglich gehalten?" „Ich schätze keiner", erwiderte ich und grinste verlegen. „Schon gar nicht ich, jedenfalls bis vor etwa vier Wochen, als…" Ich brach ab und biss mir auf meine Unterlippe, nicht sicher, ob ich mit Abby darüber reden sollte, vor allem, da es nicht gerade der richtige Zeitpunkt dafür war. „Als ihr den Undercoverauftrag ausgeführt habt", vollendete sie den Satz, ließ mich los und zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Es ist ein wenig komisch, dass ein Kuss so eine Auswirkung auf euch hatte." „Du hast ja keine Ahnung, welche Auswirkungen er hatte. Du hättest einmal unseren Streit deswegen hören sollen, der damit geendet hat, dass wir…" Erneut brach ich ab, als mir bewusst wurde, dass ich viel zu viel verriet, aber irgendwie schaffte es Abby, dass ich einfach so drauf los redete, ohne wirklich darüber nachzudenken. Für eine Sekunde sah sie mich an, dann klappte ihr der Mund auf, als sie die Bedeutung hinter meinen Worten realisierte. „Ihr habt damals schon...? In dem Hotel?" Ich starrte auf meine Füße und spürte, wie meine Wangen verdächtig warm wurden. Meine Finger krampften sich um die Kante des Tisches und ich wünschte, ich hätte einfach meinen Mund gehalten. „Wow", war Abbys einziger Kommentar dazu. „Ihr habt wirklich nichts anbrennen lassen." Ihre Worte entlockten mir ein Lachen und ich sah wieder auf. „Ja, das ist wahr", meinte ich und grinste. „Wir haben wirklich nichts anbrennen lassen, auch wenn wir anschließend nicht so recht gewusst hatten, wie wir miteinander umgehen sollen. Aber jetzt ist alles ganz einfach." Die junge Goth nickte verständnisvoll, ging zu ihrem Tisch, nahm das Handy, mit dem die ganzen Schwierigkeiten angefangen hatten und drehte sich wieder zu mir um. „Wie lange seid ihr schon ein Paar?" wollte sie neugierig wissen und drückte mir das kleine Gerät in die Hand. „Seit gestern Abend", antwortete ich ihr ohne zu zögern. Da sie bereits alles von Gibbs und mir wusste, sah ich keinen Grund, weshalb ich ihr nicht die gewünschten Informationen geben sollte. „Das ist nicht gerade lange", meinte sie und lehnte sich neben mir an den Tisch. „Dabei hat alles so schön angefangen, bis sich jemand dazu entschlossen hat, bei mir einzubrechen. Und nun haben Sie Jethro und drohen ihn zu töten, wenn ich ihnen nicht das Handy bringe." Ich umschloss das Gerät fest mit meinen Fingern und hätte es am liebsten gegen eine Wand geschleudert, um es zu zerstören. „Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, wenn ich ihn verlieren sollte. Ständig denke ich daran, dass er bereits tot sein könnte und ich wäre schuld daran." „Hör auf damit, Tony", sagte Abby streng, legte mir aber beruhigend eine Hand auf meinen Unterarm. „Gibbs lebt, das wissen wir beide ganz genau. Er lässt sich nicht so leicht umbringen und außerdem ist es schon gar nicht deine Schuld. Schuld haben nur diese Typen, die ihn entführt haben." „Das hat Ziva auch gesagt." „Und sie hatte Recht. Du wirst sehen, es wird alles wieder gut werden. Die Gangster werden im Gefängnis versauern, während du und Gibbs ein wunderbares Leben führen werdet. Du darfst jetzt nicht den Kopf hängen lassen." „Das werde ich sicher nicht", erwiderte ich mit fester Stimme und steckte das Handy in meiner Hosentasche. „Hast du Fingerabdrücke darauf gefunden?" wechselte ich das Thema und blickte Abby erwartungsvoll an. Diese richtete sich auf und schüttelte den Kopf. „Deine waren darauf, was aber nicht verwunderlich ist. Immerhin hast du es angefasst, ohne Handschuhe getragen zu haben. Außerdem habe ich noch andere Fingerabdrücke gefunden, die aber nicht gespeichert sind. Es wird wohl ein Geheimnis bleiben, wem dieses Handy gehört." „Wenn ich ehrlich bin, will ich es auch gar nicht wissen. Es reicht schon, dass ich deswegen in Schwierigkeiten stecke." Ich blickte auf meine Uhr und zuckte zusammen. Die Zeit war viel zu schnell verronnen, ohne dass ich es gemerkt hatte. Ich war bereits seit über 15 Minuten im Labor, dabei hätte ich längst wieder oben sein müssen. Vielleicht war Fornell bereits da. Seit der Nachricht, dass Gibbs entführt worden war, war insgesamt eine halbe Stunde vergangen und ich hatte sie mit Tratschen verbracht.
„Ich muss los, Abbs", sagte ich deshalb und stieß mich von dem Tisch ab. „Fornell wird gleich hier sein. Ich hoffe, dass er mir helfen wird, Gibbs da rauszuholen. Ganz alleine werde ich das sicher nicht schaffen, vor allem da ich nicht weiß, mit wie vielen Personen ich es zu tun habe." „Wann fährst du los?" fragte sie und musterte mich mit schief gelegtem Kopf. Besorgnis war in ihre Augen zurückgekehrt und sie wusste genauso wie ich, wie viel auf dem Spiel stand. „In spätestens einer Stunde. Ich wünschte, es wäre schon so weit. Das Warten ist das Schlimmste und nicht zu wissen, wie es Jethro geht." „Er kann hervorragend auf sich selbst aufpassen, Tony, dass wissen wir beide." Sie hielt kurz inne, bevor sie hinzufügte: „Ich werde dir einen kleinen Peilsender besorgen, damit wir immer wissen, wo du dich aufhältst. Keine Bange, wir bekommen das schon hin." Ich wusste nicht, wen sie mit ihren Worten wirklich beruhigen wollte: mich oder sich selbst. Aber egal wem sie galten, es half. Tief in meinem Inneren spürte ich, dass es meinem Freund gut ging, dass er am Leben war und es auch noch sein würde, wenn ich bei der Adresse angekommen bin. Etwas beruhigt, begann ich wieder wie ein Bundesagent zu denken und nannte Abby die Anschrift, mit der Bitte zu überprüfen, was sich dort genau befand und ob sie herausfinden könnte, wer der Eigentümer des Grundstückes war. Da ich wusste, dass sie mit Musik viel besser arbeiten konnte, schaltete ich die Stereoanlage wieder ein, schenkte ihr noch ein kleines Lächeln und verließ das Labor – in der Hosentasche ein Handy, das ich gegen Gibbs austauschen würde, um ihn anschließend wieder in meine Arme schließen zu können.

Fortsetzung folgt...
You must login (register) to review.