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Author's Chapter Notes:
Ein Jahr ist vergangen. Das Leben ist weitergegangen. Oder auch nicht. Was ist passiert mit all jenen, die Tony vor einem langen Jahr zurücklassen musste?
A/N: So, nun ist es also getan: Das letzte Kapitel.... ich möchte allen ganz, ganz, ganz herzlich danken fürs lesen, reviewen und "drängeln" *g* Hat Spaß gemacht, die Sache zu schreiben. Und ich hoffe wirklich, dass euch das Ende hier gefällt. Wie der Titel schon sagt, ist nun ein Jahr vergangen - alles hat sich weiterentwickelt, das Leben ist weitergegangen. Wie? Nun ja, die Frage hab ich mir auch gestellt und bin dabei auf ungeahnte Schwierigkeiten gestoßen.... wie lebt man ein Jahr nach dem Mord an einem Freund? Wie weit ist das Leben weitergegangen? In wie weit ist es stehengeblieben? Fragen über Fragen! Und dann war ja da noch die Sache mit Tonys Mörder... wer aufmerksam gelesen hat, wusste schon, was mit ihm passieren wird... ich hoffe, ihr seit nicht enttäuscht von meiner "Lösung" ... wenn ja, u.U. kann man mit mir über ein Sequel verhandeln.... etwas AU dann vielleicht... aber ich will mal nix versprechen! Was ich ganz furchtbar, furchtbar lieb fände, wäre, wenn ihr zu jedem der neuen Kapitelabschnitte einen kleinen Kommentar hinterlässt, ob es euch gepasst hat.... wie gesagt, es war nicht einfach! Und nun, viel Spaß beim Epilog!



Epilog: Ein Jahr

Abby steht im kalten Dezemberwind und bildet mit der Hand einen schützenden Schirm um die kleine Kerze, die sie mitgebracht hat.

Fast erstirbt die Flamme, dann hat sie genug Kraft und beginnt, hell zu leuchten.

Das Mädchen bückt sich und stellt sie zwischen den beiden kleinen Büschen auf das Grab. Ein Licht in der Dunkelheit.

Es ist schon fast elf Uhr abends, im Grunde viel zu spät für die nächtliche Besucherin, aber sie ist absichtlich zu dieser eigenartigen Stunde gekommen.

Es ist der Abend des 10. Dezember 2007.

In etwas mehr als zwei Stunden wird es ein Jahr sein, seit Tony der tödliche Schuss getroffen hat und er nicht mehr am Leben ist.

Ein schlimmes und einsames und trauriges Jahr. Sie hat viel um ihn geweint in den vergangenen 365 Tagen, den ganzen Winter hindurch und während die ersten Frühlingsblätter an den Bäumen zu knospen begannen.

Erst mit den Strahlen der Sommersonne hat sie an ihn denken können, ohne sogleich in Tränen auszubrechen. Sie hat an sein Lachen gedacht und dabei gelächelt. Im Herbst hat sie zum ersten Mal von ihm erzählen können, ohne dass ihr die tiefe Trauer den Atem und die Worte genommen hat.

Sie hat zu heilen begonnen.

Im Laufe des Jahres hat sie ihn oft wiedergesehen, wie damals, kaum ein paar Tage nach seinem Tod. Ein Gesicht in der Menge, eine Gestalt in der Ferne. Aber sie hat sich daran gewöhnt, dass sie die Erinnerung an ihn auf immer begleiten wird. Jetzt lächelt sie dann nur und denkt für ein paar Momente ganz stark an ihn. Er ist dann immer ganz nah und sie freut sich.

Erst jetzt in den letzten Tagen war der Schmerz wieder schlimmer geworden, aber er war dennoch anders als noch vor einem Jahr. Dumpfer und weniger scharf.

Sie musste heute hierherkommen, die Kerze auf das Grab stellen und noch einmal einen Abend nur ihm widmen.

Ihr Freund versteht das.
Sie hat ihn im vergangenen Juli kennengelernt und er ist der erste, bei dem sie sich sicher und geborgen fühlt. Sie hat ihm von Tony erzählt, und er hat sie einfach nur in den Arm genommen und an sich gedrückt.

Am Wochenende danach war sie wie jeden Sonntag Morgen zum Friedhof gekommen, hatte sich in den Schatten der Bäume gesetzt und mit Tony gesprochen. So wie sie es früher auch getan hat. Sie hat ihm gesagt, dass sie Jayden vielleicht lieben und mit ihm glücklich werden könne.

Die Kerzenflamme flackert im Licht und lässt den Schnee rings um sie herum glänzen. Es ist eine schöne Nacht. Abby streckt die Hand aus und wischt ein paar Flocken vom Grabstein, der die Ruhestätte ihres Freundes bewacht.

„Ich hoffe es geht dir gut," sagt sie dann leise. „Wo immer du auch sein magst."

Noch einmal rinnen ihr ein paar Tränen über die Wangen. Es sind andere als vor fast einem Jahr.

So schlimm es manchmal auch klingen mag, das Leben geht weiter.

Abby bleibt noch bis um ein Uhr morgens im kalten Wind stehen, am Grab des toten Freundes. Ein Jahr. Ein langes Jahr.

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Die Kirchturmuhr schlägt dreimal. Dong, dong, dong.

Ein dumpfer Ton, der durch die ganze Länge und Breite des alten Backsteingemäuers zu hallen scheint.

Es ist dunkel im Inneren der kleinen Kirche. Nur die Kerze über dem Altar flackert hinter ihrer roten Plastikeinfassung. ‚Und das ewige Licht leuchte ihnen....', denkt Kate abwesend.

Ein paar diffuse Lichtlein erhellen das Seitenschiff zu ihrer Linken. Die Gedenkkerzen für die Verstorbenen.

Als sie die Kirche um ein Uhr betreten hat, hat auch sie so eine Kerze entzündet. Ein paar Momente hat sie die Hände um den schlanken Wachsstumpf gelegt und in die kleine Flamme gestarrt, bevor sie sie neben die anderen gestellt hat. Es sind nicht viele.


Mehr als sonst. Weihnachten rückt näher. Die Zeit, wenn die Toten, auch die, die schon Jahre lang nicht mehr unter den Lebenden weilen, wieder ein wenig näher zu sein scheinen.

So lange ist Tony noch nicht tot.

Ein Jahr erst.

Ducky konnte ihnen den genauen Moment seines Sterbens nicht sagen. Zwischen ein und drei Uhr am Morgen des 11. Dezember.
Keine Uhr ist stehengeblieben, kein Licht ist ausgegangen, als Tony sein Leben verloren hat. Irgendwann in diesen zwei Stunden, während die Nacht kalt ist.

Vor einem Jahr war es nicht so eisig gewesen wie dieses. Es hatte geregnet, als sie geschockt um Tonys Leiche gestanden waren. Sie erinnert sich noch genau an die Regentropfen in seinen Augen, an die Tränen auf seinen Wangen, die gar nicht so anders als die ihren wirkten.

Die wächserne Hand im Rinnstein, die vollgesogene Kleidung, die an seinem Körper klebte.

Dieses Jahr schneit es stattdessen. Vorhin, als sie durch die verlassenen Straßen in ihrer Gegend gelaufen ist, hatte sie immer nur daran denken können, was hätte anders sein können.

Wenn heute gestern wäre, oder der 10. Dezember nie zum 11. geworden wäre.

Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Sie vermisst ihn.

Das ganze Team ist enger zusammengerückt nach seinem Tod – noch enger als es vorher schon war – und sie haben alle gelernt, damit umzugehen.

Irgendwann war es okay, von ihm zu reden. Irgendwann war es auch okay, dabei nicht mehr zu weinen.

Das Leben geht weiter, auch wenn es schmerzt.

Ein Jahr ist vergangen in diesem Moment. Drei Uhr. Länger hat er in keinem Fall gelebt. Alles ist nun das erste Mal ohne ihn geschehen.

Das erste Weihnachten ohne ihn. Der erste gelöste Fall. Der erste ungelöste Fall. Der erste Tag, an dem Gibbs sie wieder wie früher angebrüllt hat, weil sie nicht konzentriert genug gewesen waren.
Auch der erste Tag, an dem sie nicht mehr ununterbrochen an ihn denken musste. Die ersten Geburtstage. Und nun auch der erste Jahrestag.

Ab jetzt beginnt es sich zu wiederholen. Das erste Mal ist immer das schlimmste.

Die Glockenschläge verhallen.

Kate faltet die Hände zu einem letzten Gebet, bevor sie dann nach Hause gehen und in ihr warmes Bett kriechen wird.

„Vater unser..."

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McGee betritt das Büro um sieben Uhr morgens. Er ist absichtlich früh dran, denn dann sind viele der anderen Agents noch nicht da, und er hat ein wenig Zeit für sich.

Gibbs' Jacket hängt bereits über der Rückenlehne seines Stuhls, aber er selbst ist nirgends zu sehen. Holt sich wahrscheinlich Kaffee.

Kates Schreibtisch ist noch leer. Sie wird bald kommen.

McGee legt seinen Rucksack auf seinen Arbeitsplatz und öffnet ihn. Als erstes zieht er eine kleine Packung Streichhölzer heraus – ‚Pizzeria Antonino' – dann einen kleinen goldschimmernden Teller und schließlich noch eine rote Kerze.

Weihnachtsdekoration, denkt er. Wie unpassend. Aber er hat nichts anderes zu Hause gehabt. Besser das als nichts.

Schnell – als ob er Angst hätte, dass ihn jemand daran hindern könne – geht er zum vierten Schreibtisch hinüber.

Dem Schreibtisch, der seit einem Jahr leer steht. Gibbs hat ihn noch am selben Tag, an dem sie von Tonys Tod erfahren haben, aufgeräumt. Vielleicht konnte er es nicht ertragen, Tonys persönliche Sachen dort zu sehen, wo sie ihm ständig ins Auge fallen.

Leer.

Noch.

Bald, das hat ihnen ihr Boss vor zwei Wochen gesagt – und wenn sie ehrlich sind, haben sie damit schon lange gerechnet – wird ein Neuer zu ihnen stoßen, der Tonys Platz einnehmen soll.

Nur seinen Schreibtisch natürlich. Der Platz in ihren Herzen wird immer der seine sein.

Gibbs hat es lange geschafft, sich einem neuen Agent zu widersetzen. Er brauche keinen, hat er der Direktorin mehrmals mitgeteilt. Ihr es einmal sogar ins Gesicht gebrüllt, hat Tim von ihrer Sekretärin erfahren.

Nun aber ist ihre Schonfrist vorbei. Nach den Feiertagen soll er kommen, er, der im letzten Jahr schon manchmal ausgeholfen hat, wenn Tony zu sehr gefehlt hat.

Special Agent Dennis Anderson. Ein netter Kerl. Tim mag ihn schon jetzt nicht.

Mit leicht zitternden Fingern entzündet er das Streichholz und hält es an den schwarzen Docht. Die Flamme springt über und die Kerze brennt.

Tim bläst das Zündhölzchen aus und wirft es weg. Dann stellt er die kleine Kerze auf ihrem goldenen Teller auf Tonys Schreibtisch. Genau in die Mitte.

Hoffentlich haben sie heute keinen Fall, denkt er, sonst würde er die Flamme löschen müssen.

Ich würde sie gerne den ganzen Tag brennen lassen. Ein Tag für Tony, damit er nicht vergessen wird. Jeder soll sich heute an ihn erinnern.

Innehalten.

An einen denken, dessen Leben abrupt beendet worden ist, während es für alle anderen weitergeht.

Gibbs' Schritte aus der Richtung des Aufzugs lassen Tim sich umdrehen. Er will seinem Boss nicht in die Augen schauen, doch als sich ihre Blicke dann trotzdem treffen, erkennt er das feine Lächeln in Gibbs' Gesicht.

Sein Boss nickt. Gut gemacht, McGee.

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Es ist Abend geworden und Ducky geht durch die stillen Straßen nach Hause. Der Schnee dämpft alle Geräusche und auch seine Schritte.

Ein mühsamer Tag ist vorbei.

Die Stimmung im Büro war heute verständlicherweise sehr getrübt gewesen. Zweimal hat er Abigail in den Arm nehmen müssen und einmal auch Caitlin.

Auch Timothy und Jethro haben gewirkt, als ob sie eine Umarmung vertragen könnten, aber das hat er wohlweislich gelassen.

Die Kerze, die Timothy mitgebracht hatte, war eine gute Idee gewesen, muss Ducky zugeben. Eine stille Erinnerung, die den verblassenden Schmerz wieder zurückruft, weil es gut ist, ihn heute noch einmal in all seiner Heftigkeit zu spüren.

Das letzte Jahr war ein anderes gewesen. Kein Anthony mehr, der mit seinem Lächeln selbst die eigentlich düstere Autopsie erhellt und dessen Worte und die darauf mit Sicherheit folgenden Kopfnüsse oft alle in Gelächter haben ausbrechen lassen.

Kein Herumliegen mit Abigail auf dem Laborboden, das dem jungen Mädchen so gut gefallen hat, weil es sie einmal abschalten hat lassen. Bert ist auf Dauer kein Ersatz für einen Freund, der am Leben ist und sie zum Lachen bringen kann.

Ja, es hat sich viel verändert.

Ein neuer Kollege wird bald kommen. Gibbs wird ihn anbrüllen und ruppig zu ihm sein und der andere wird seine eigene Art finden müssen, um mit seinem Boss umzugehen.

Ducky fragt sich müßig, ob Dennis die Geduld aufbringen wird, seinen Geschichten zuzuhören. Vermutlich nicht. Selbst Anthony hat ihn nur manchmal ausreden lassen.

Der junge Mann liegt nun bereits seit 362 langen Tagen in der kalten Erde des Friedhofes. 364 Tage, seit er ihn obduziert hat. 365 Tage, die er tot ist.

Es beginnt wieder zu schneien. Aber er hat nur noch wenige Minuten bis zu seiner Wohnung. Gleich ist er da. Er wird ins Bett gehen und morgen ist hoffentlich ein neuer Tag. Einer, der das Leben wieder weitergehen lässt, weil es dann schon 366 Tage sind.

Gerade will Ducky seine Haustür aufsperren, da fällt ihm das kleine Geschäft ein paar Häuser die Straße hinunter ein. Er zögert kurz, dann steckt er den Schlüssel wieder in die Tasche.

Mit schnellem Schritt legt er die wenigen Meter zurück und betritt den Laden. Ein junger Mann steht hinter den Tresen, der ihn müde ansieht.

„Mister?," fragt der Mann, als Ducky nicht sofort seine Wünsche nennt. „Bier? Zigaretten?"

Er schüttelt den Kopf.

„Führen Sie auch Kerzen?"

Verwirrung zeigt sich auf dem Gesicht des jungen Mannes. „Mal sehen," sagt er dann langsam und sucht eine hervor. „Die letzte."

„Danke."

Ducky zahlt und geht nun endgültig nach Hause. Dort zündet er die Kerze an und stellt sie in eines der Fenster, das auf die Straße hinauszeigt.

Er geht nicht ins Bett, sondern setzt sich unter das kleine Lichtlein in seinen gemütlichen Sessel. Heute Nacht wacht er.

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Ein Jahr.

Und der Mörder ist immer noch nicht gefunden.

Gibbs umklammert seinen Hammer fester und schlägt kraftvoll den Nagel ins Brett. Sein Boot ist in den letzten Monaten weit gediehen. All die Nächte, in denen er nicht hat schlafen können.

Nichts.

Kein einziger Anhaltspunkt, wer Tony vor einem Jahr umgebracht haben könnte. Kein Fingerabdruck, kein Zigarettenstummel. Nichts, wovon man DNA-Spuren sichern könnte.

Sie hatten nicht einmal die Waffe identifizieren können, aus der die Kugel in Tonys Brust stammte.

Er hat schon so viele Verbrecher in seinem Leben dingfest machen können, aber warum kann er nicht den finden, den er im Moment am meisten in Gewahrsam bringen will?

Der Gedanke an Rache verlässt ihn nicht. Seine Wut ist zwar kälter geworden, und er ist sich nicht mehr sicher, ob er den Mann wirklich noch umbringen wollen würde – es wäre irgendwie nicht richtig – aber auch lebenslänglich ist Strafe genug. Vielleicht wäre das sogar schlimmer. Und außerdem kann er nicht wissen, wie er wirklich reagieren würde, wenn er den Mörder endlich vor sich hätte. Möglich, dass er dann doch den Abzug drücken würde.

Gibbs schlägt einen weiteren Nagel ein. Wenn er so weiter arbeitet, wird er das Boot bald fertig haben. Dann kann er sich damit beschäftigen, wie er es aus seinem Keller auf die See bringt oder er lässt es hier, und segelt nur in Gedanken über die weiten Meere.

Er weiß es noch nicht.

Was er weiß, ist, dass er den Fall endlich abschließen möchte. Tony liegt nun schon ein Jahr in seinem Grab, aber für ihn hat er keine Ruhe, bis er nicht endlich die Akten schließen kann. Langsam muss er sich vermutlich mit dem Gedanken anfreunden, dass das niemals sein wird.

Das Leben ist unfair, beschließt er. Das weiß er eigentlich schon seit langem.

Gibbs sieht auf die Uhr. Der Zeiger bewegt sich schon auf Mitternacht zu. Der 11. Dezember neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr ist vorbei. Noch vier Stunden bis zu der Minute, in der er durch den Anruf der Polizei aufgeschreckt worden ist. Der Beamte hieß Jefferson, fällt ihm plötzlich ein.

Es fällt ihm auch wieder ein, dass sie noch nicht einmal herausbekommen haben, was mit Tony in den Tagen vor seinem Tod passiert ist. Wo er war und warum er dort war. Warum er sich nicht bei ihnen gemeldet hat.

Fragen über Fragen. Keine Antworten. Vielleicht würde er wieder ruhiger schlafen können, wenn er endlich welche hätte.

So verbringt er die Tage damit, die aktuellen Fälle zu bearbeiten – seit Jenny ihm im März verboten hat, Tonys Fall noch als erste Priorität zu führen; vier Monate; viel Zeit für den NCIS – und die Nächte damit, an seinem Boot herumzubauen und die Akten auf der Suche nach dem alles entscheidenden Hinweis durchzublättern.

Bis jetzt hat er ihn noch nicht gefunden. Aber er merkt auch, dass er in letzter Zeit die Nächte öfter in seinem Keller verbringt als im Büro vor dem Stapel Papiere.

Die Spur ist schon längst kalt geworden – eigentlich hat es nie wirklich eine gegeben. Die Suche fühlt sich mehr und mehr sinnlos an.

Da bleibt er lieber bei seinem Boot, das immer mehr Gestalt unter seinen Händen angenommen hat. Hier kann er seine Trauer verarbeiten und solange an Tony denken, wie er will.

Er lernt damit zu leben. Wie alle anderen auch. Mit dem Mörder, der wahrscheinlich nie gefunden wird. Mit dem Tod des Freundes.

Gibbs sieht noch einmal auf die Uhr.

Zehn Minuten nach Mitternacht. Er beschließt, für heute ins Bett zu gehen. Der 11. Dezember ist vorüber. Morgen ist ein neuer Tag. Das Leben geht weiter.

Beim Verlassen des Keller nimmt er die Kerze mit, die er auf die Treppe gestellt hatte. Ein kleines Licht, das ihn begleitet.





FIN!
Und ja, was noch wahnsinnig lieb wäre, so zum Abschluss: Ihr könntet mir sagen, welches Kapitel ihr generell am besten fandet (nicht nur vom Epilog) Danke!!

LG,
Eure Sternenlicht
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