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Disclaimer: Die Charaktere von NCIS gehören nicht mir. Alles andere ist frei erfunden. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Danke an Sam! Ich freu mich immer wieder von dir zu lesen! LG, Schreiberling

Tief in Gedanken versunken stand ich am Fenster meines Hotelzimmers und starrte in die Dunkelheit der Nacht. Ich war müde doch schlafen konnte ich nicht. Irgendetwas lief hier gerade gefährlich schief und ich konnte nicht einmal sagen was es war. Es war einfach ein Gefühl. Raul lag währenddessen in meinem Bett und schlief friedlich, von meinen Gedanken völlig unberührt.

„Tony das ist unmöglich! Es kann von außen niemand etwas von den Morden erfahren haben! Die Nachrichtensperre besteht seit mehreren Wochen, da kann nichts durchgesickert sein. Du weißt doch auch wie pedantisch Ramirez die Einhaltung der Sperre überwacht. Deshalb gibt es auch kaum jemanden der die Gesamtzusammenhänge kennt. Eben nur unser Team, Ramirez, die Direktorin in Washington und das Team mit dem du vor Ort arbeitest. Mehr Leute sind das nicht Tony. Und es gab auch keinerlei Anforderungen der Akten über die Morde an den Marines oder sonst etwas das belegen würde, dass jemand Nachforschungen anstellt!"

Grace war fast schon wütend gewesen als ich sie angerufen hatte. Und das wohl auch zu Recht. Wenn ich ehrlich war wusste ich selbst, dass es völlig absurd war zu glauben, dass jemand von außen plötzlich Wissen über die Morde sammelte. Nur um diese Hinterher zu kopieren. Doch genau diese Schlussfolgerung machte mir mehr Angst als alles andere. Denn es gab dann nur eine Möglichkeit wie es gewesen sein konnte. Und diese wollte, nein konnte, ich nicht glauben. Erschöpft strich ich mir über die Augen. Dem Team hier in Washington vertraute ich blind, Gibbs würde nie etwas unrechtes tun und Jen hatte damit sowieso nichts zu tun. Da war ich mir sicher. Aber irgendjemand aus unserer unmittelbaren Umgebung musste etwas mit den Morden zu tun haben. Schließlich hatten auch nur diese Personen das Wissen dazu. Aber das hieß dann nämlich, dass jemand aus meinem Team zumindest mit dem Mörder in Verbindung stehen musste. Cat traute ich das nicht zu, sie war ein wenig wie Tim als ich ihn kennen gelernt hatte. Schüchtern und zurückhaltend, sie blühte erst auf und wurde lockerer, wenn sie an den Computern arbeitete. Grace zog ich auch nicht in Betracht, wie ich zugeben musste. Schließlich war sie schwanger und würde den NCIS in zwei Monaten sowieso verlassen. Und Ramirez selbst war ein zu integerer Mann um jemanden zu ermorden. Aber verdammt noch mal! Das lies doch nur noch den Schluss zu, dass Raul der Täter war oder mit diesem Kontakt haben musste! Anders war es doch gar nicht mehr möglich. Schwer seufzte ich. Wie weit war es schon gekommen, dass ich meinem eigenen Freund eine solche Tat unterstellte und zutraute? Langsam trat ich dann auf das Bett zu. Ein Stück von Rauls gebräuntem Oberkörper war durch die verrutschte Decke zu erkennen. Leicht strich ich ihm über die Schulter.
„Wer bist du?", murmelte ich leise. „Warum gibst du mir Grund dir zu misstrauen?"
Dabei hatte ich solche Schuldgefühle. Denn einerseits waren die Fakten klar, aber andererseits wollte ich nicht glauben, dass Raul mich getäuscht haben sollte. Schließlich war er doch mein Freund und eigentlich war ich mir meiner Gefühle für ihn sicher. Aber die Tatsachen schienen einfach eindeutig zu sein. Nach langen Minuten wurde mir einfach klar, dass ich mit jemandem reden musste. Jemandem dem ich wirklich vertraute. Somit nahm ich meine Sachen, ging zu meinem Auto und fuhr los. Wenig später hatte ich mein Ziel auch schon erreicht. Langsam stieg ich aus und ging auf das dunkle Haus zu. Nachdem ich geklingelt hatte dauerte es zwar ein paar Minuten doch dann wurde mir geöffnet.
„Tony? Was ist los?"
Ich selbst blinzelte nur, denn mit dem Mann der mir hier gegenüber stand hätte ich am Wenigsten gerechnet.
„Gerald? Was tust du denn hier?"
„Schlafen!", antwortete er. „Das heißt, wenn du nicht Mitten in der Nacht klingelst!"
„Ist Ducky auch da?"
„Klar! Aber komm doch rein."
Somit öffnete er die Haustüre ein Stück weiter und lies mich herein. In diesem Moment kam auch Ducky aus dem Obergeschoss.
„Anthony?", fragend sah er mich an. „Ist etwas geschehen?"
Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf.
„Es tut mir Leid, dass ich so spät noch störe."
„Das ist doch in Ordnung.", lächelte er nur und bat mich in das Wohnzimmer.
Ich selbst setzte mich dann einfach auf einen der Sessel, Ducky lies sich auf das Sofa sinken. Kurz darauf kam auch Gerald wieder dazu und setzte sich neben Ducky. Dieser legte auch direkt den Arm um ihn.
„Also was ist los, dass du Mitten in der Nacht hier her kommst?"
Ich spielte dabei einfach am Saum meines Hemdes herum. Schließlich atmete ich tief durch und erzählte ihnen von meinen Zweifeln.
„Und du zweifelst jetzt an der Integrität deines Freundes.", fasste Ducky zusammen.
„Ja!", ich nickte nur.
„Sprich doch mit Jethro, vielleicht seid ihr zusammen in der Lage deine Zweifel zu zerstreuen."
„Niemals!", antwortete ich fast schon panisch.
„Liebst du deinen Freund?", fragte Gerald plötzlich.
Für einen Moment zögerte ich und wusste wirklich nicht was ich sagen sollte. Deshalb nickte ich einfach nur. Der Blick den Gerald und Ducky dabei austauschten machte mir dabei direkt klar, dass die beiden mir nicht glaubten. Und ich selbst fühlte mich elend dabei, denn ich wusste tief in mir, dass ich nicht die Wahrheit gesagt hatte.
„Dann vertrau ihm!", erklärte Gerald leise. „Oder überprüf deine Zweifel und handle dann."
Ich seufzte nur, die beiden hatten Recht. Es gab keine einfache Lösung, alles was möglich war, war zu überprüfen ob Raul wirklich etwas mit den Morden zu tun haben könnte oder nicht. Doch musste ich zugeben, dass es mein Vertrauen doch sehr erschüttern würde, wenn der Mann mit dem ich seit drei Jahren zusammen war mich in dieser Weise belogen und hintergangen hatte…
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