- Text Size +
Disclaimer: Die Charaktere von NCIS gehören nicht mir. Alles andere ist frei erfunden. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Heute gibt es den neuen Teil meiner Geschichte! Ich danke dabei Sam und Mabble für ihre lieben Mails! LG, Storyteller

Seufzend stieg ich schließlich aus dem Aufzug und ging zu Ziva und Tim. Dieser saß an seinem Schreibtisch und telefonierte. Als er mich sah lächelte er nur kurz, doch Ziva sah ich nirgendwo. Wenig später hatte Tim das Gespräch beendet und lehnte sich zurück.
„Wo ist Ziva?", fragte ich ihn.
„Kurz bei der Direktorin."
„Warum das?"
„Weil uns die örtlichen Behörden Probleme machen. Anders als wir stufen sie den neuen Mordfall nicht als Mord sondern als Unfall ein. Deshalb weigern sie sich uns die Akten zu überlassen. Und Ziva spricht eben mit der Direktorin damit sie uns die Akten besorgt."
„Habt ihr sonst schon etwas herausgefunden?"
„Ich hab zum persönlichen Umfeld recherchiert. Aber kaum etwas gefunden.", Tim wand sich kurz dem Computer zu und legte dann ein Foto auf den Plasmabildschirm. „George Hudson. Das letzte Opfer. Er war allein stehend und hat auch keine bekannten Familienangehörigen. Aufgewachsen ist er in einem Kinderheim in der Nähe von Detroit. In seiner Jugend ist er dann öfter straffällig geworden. Einer der Richter hat ihn dann vor die Wahl gestellt, entweder er tritt dem Marine Corps bei oder er geht für zwei Jahre in den Knast."
„Und sein Verhalten im Corps?"
„Keinerlei Beanstandungen. Ein ehrbarer Soldat, seine Vorgesetzten waren hochzufrieden.", Tim seufzte und zuckte mit den Schultern.
„Irgendwie ist mir das zu sauber.", erklärte ich und lehnte mich gegen seinen Schreibtisch. „Ein Typ wie Hudson mit diesem Vorstrafenregister wird nicht plötzlich zu einem aufrechten Soldaten der für sein Vaterland kämpft."
Auch Tim sah nun für einen Moment auf die Vorstrafen die in der Personalakte von Hudson eingetragen waren.
„Du meinst also er hat sich mit den falschen Leuten angelegt?"
„Ich nehme es an. Mich würde es nicht überraschen, wenn er aus dem Corps heraus noch seine kriminellen Aktivitäten weitergeführt hat."
„Streit unter Komplizen?"
„Kann sein. Gibt es jemanden mit dem er sich sehr gut verstanden hat?"
„Nein, sein direkter Vorgesetzter meinte, dass er eher ein Einzelgänger war."
„Dann müssen wir eben jeden Einzelnen aus seiner Einheit befragen."
„Aber nicht mehr heute.", lächelte Tim und deutete auf die große Wanduhr.
Und ich musste zugeben, dass ich doch erschrak als ich darauf sah. Es war bereits kurz vor elf Uhr abends.
„So spät schon.", murmelte ich.
„Fahr ins Hotel, Ziva und ich machen auch gleich Feierabend. Wir sehen uns dann morgen Früh wieder."
„In Ordnung.", meinte ich und nahm meine Sachen. „Bis Morgen."
„Tschüss."
Somit ging ich zum Parkplatz hinunter und stieg in meinen Wagen. Erschöpft saß ich für ein paar Sekunden einfach auf dem Sitz und starrte in die Dunkelheit. Dabei fiel mir auch auf, dass Gibbs Auto nicht zu sehen war.
„Wahrscheinlich baut er wieder an diesem dummen Boot.", grummelte ich leise.
Dabei konnte ich es nicht verhindern, dass meine Gedanken in der Zeit zurück wanderten. Zu einem Abend der schon sehr lange vergangen war…

Mit einem leisen Stöhnen öffnete ich die Haustüre. Sie war nicht verschlossen, so wie immer. Ich schmunzelte, bei diesem Thema würde sich Gibbs wohl nie ändern. Es überraschte mich jedoch, dass es nach Essen roch. Denn er war zwar ein sehr guter Agent doch kochen konnte Gibbs nicht. Als ich die Türe geschlossen hatte und in die Richtung der Küche ging legten sich plötzlich zwei warme Arme um meinen Bauch.
„Du kommst spät.", flüsterte eine Stimme nah an meinem Ohr.
„Ich wurde noch aufgehalten."
„Jetzt bist du ja da! Hast du Hunger?"
Leicht nickte ich und lies mich von ihm in die Küche führen. Dort standen mehrere Schachteln eines chinesischen Bringdienstes. Somit verbrachten wir die nächsten Minuten damit zu essen und uns über Belangloses zu unterhalten. Irgendwann waren wir dann in seinen Keller gegangen. Gibbs arbeitete an seinem Boot und ich sah ihm dabei zu. Wir mussten nicht sprechen, wir genossen einfach die Zweisamkeit. Nach ein paar Minuten legte er jedoch sein Werkzeug beiseite und kam zu mir. Schließlich zog er mich von dem Stuhl hoch auf dem ich gesessen hatte. Als er mich an sich drückte roch ich noch die Sägespäne die an ihm hafteten. Zärtlich hatten wir uns dann geküsst. An diesem Abend hatten wir auch das erste Mal miteinander geschlafen. Und ich musste wirklich zugeben, dass ich mich einem Menschen noch nie so nahe gefühlt hatte wie ihm in diesem Moment…

Ärgerlich wischte ich mir über die Wange als ich die einzelne Träne spürte die mir bei der Erinnerung über die Wange lief. Ich hatte jetzt Raul und war glücklich mit ihm! Entschieden startete ich dann den Motor und fuhr zum Hotel zurück. Der Concierge sah mich zwar seltsam an da es so spät war aber er sagte nichts sondern gab mir meinen Zimmerschlüssel. Gähnend ging ich schließlich nach oben und schloss auf. Nachdem ich meine Tasche abgestellt hatte fiel ich auf das Bett. Innerhalb von Sekunden war ich daraufhin eingeschlafen. Erst der Weckruf am nächsten Morgen schreckte mich wieder auf. Dabei fiel mir auch auf, dass ich in meiner Kleidung vom Vortag geschlafen hatte. Somit stand ich auf und duschte, nachdem ich etwas gegessen hatte fuhr ich wieder zum Hauptquartier. Dort warteten Tim und Ziva bereits auf mich.
„Guten Morgen Tony!", begrüßten sie mich lächelnd.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. „Was ist los?"
„Wir haben jemanden gefunden der in engerem Kontakt mit Hudson stand.", erklärte Ziva.
„Was? Wie das denn?"
„Das war eher Zufall. Kurz bevor wir gehen wollten haben wir festgestellt, dass jemand immer wieder versucht hat Hudson auf seinem Handy zu erreichen. Nachdem ich dann die Nummer überprüft hatte sind wir auf einen Phillip Stapelten gestoßen. Er hat auch direkt zugegeben, dass er ihn näher kennt und wartet jetzt im Verhörraum auf jemanden der ihn befragt.", antwortete Tim.
„Ihr seid die besten!", meinte ich daraufhin und drückte die beiden kurz an mich.
Danach ging ich direkt zu den Verhörräumen.
„Tony!"
Ich drehte mich um als ich Tims Stimme hinter mir hörte. Grinsend kam er mir dann entgegen und drückte mir dann eine Akte in die Hand.
„Die wirst du wahrscheinlich brauchen!", erklärte er nur.
„Danke!"
Wenig später war er in den Aufnahmeraum neben dem Verhörraum gegangen. Ich selbst ging nun endgültig zu Stapelten in den Raum und setzte mich ihm gegenüber. Dieser hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich abschätzig an.
„Sind sie jetzt endlich befähigt mit mir zu sprechen oder muss ich auf einen weiteren von euch Lackaffen warten?", wollte er unhöflich wissen.
„Die Fragen stelle ich Mister Stapelten.", antwortete ich gelassen. „Woher kennen sie George Hudson?"
„Er war mein Kumpel! Wir haben früher mal zusammen rumgehangen!"
„Also waren sie einer seiner Komplizen oder was soll ich aus ihrer Antwort entnehmen?"
„Und wenn schon! Es waren nie große Sachen die wir gedreht haben!"
„Hatten sie noch Kontakt nachdem er zu den Marines gegangen ist?"
„Na klar! Oder glauben sie, dass sich eine Größe im Geschäft von einem dummen Richter übertrumpfen lässt?", grinste Stapelten und lachte dreckig.
Das war genau das was ich vermutet hatte.
„Was wissen sie von Hudsons Geschäften?"
„Sieh doch in deine Akte du Superbulle! Ihr habt doch alles recherchiert was er getan hat."
„Ich will es aber von dir wissen!", erklärte ich und sah ihn fest an.
„Ist ja gut! Nicht gleich so gereizt. G hat in der letzten Zeit ziemlich viel Stoff vertickt, soweit ich das weiß hat er auch mal was aus der Asservatenkammer mitgehen lassen."
Erschrocken sah ich auf. Wenn das stimmte dann musste zumindest der direkte Vorgesetzte von Hudson etwas mit den kriminellen Aktivitäten zu tun gehabt haben. Ansonsten wäre es sofort gemeldet worden, dass beschlagnahmte Drogen aus der Asservatenkammer fehlten.
„Und das Geld hat er für sich behalten oder was wurde dadurch finanziert?"
„Das Geld bekam der Boss!", erklärte Stapelten gelassen.
Schon an seiner Aussprache erkannte ich, dass er damit sicher nicht Hudson meinte.
„Wer ist der Boss?"
„Den kannte nur G. Ich habe ihn nie getroffen. Aber soweit ich weiß war er nicht von hier, er hat wohl immer nur über das Telefon oder das Internet mit G gesprochen."
Nachdenklich sah ich auf die Tischplatte, wenn Hudson mit dem Boss über das Internet kommuniziert hatte dann müsste es doch möglich sein herauszufinden mit wem er in Kontakt stand. Somit stand ich auf und trat auf den Spiegel zu, dass Tim hinter diesem stand wusste ich. Mit einem angedeuteten Kopfnicken gab ich ihm zu verstehen, dass er auf den Flur kommen sollte.
„Wenn wir den Computer finden ist es möglich.", lächelte er direkt als er mir gegenüberstand.
„Perfekt! Dann lasst uns raus fahren und nach dem Computer suchen!", erklärte ich.
Zusammen gingen wir wieder in das Büro zurück. Ziva saß an ihrem Schreibtisch und sah uns entgegen.
„Wir fahren nach Norfolk! Alles andere erkläre ich dir unterwegs.", antwortete ich auf ihren fragenden Blick hin.
Sie nickte nur und packte dann ihre Sachen zusammen. Wenig später saßen wir in dem großen NCIS – Truck und fuhren nach Norfolk, denn dort war Hudson zuletzt stationiert gewesen…
You must login (register) to review.